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Die elsässische Tagespresse (1990-2009)

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Eigenschaften

Autor und Institut Nicolas Stoskopf, UHA (CRESAT)
Historische Zeiträume Neuzeit
Themen Wissen
CartographeJean-Philippe Droux, ARCHMIEDE, CNRS
SkalaAlsace
Entstehungsdatum2009
QuelleCarte originale
Diese Karte zitierenNicolas Stoskopf, « Die elsässische Tagespresse (1990-2009) », in Atlas historique d'Alsace, www.atlas.historique.alsace.uha.fr, Université de Haute Alsace,

Erläuterungen zur Karte

Die elsässische Tagespresse (1990-2009)

Die Entwicklung der elsässischen Tagespresse im 20. Jahrhundert lässt sich in zwei gut unterscheidbare Phasen einteilen:

1. Bis 1938 wuchs die Zahl der Tageszeitungen stetig an bis sie im Jahr 1938 eine Anzahl von 38 erreichte. Während die Anzahl der in den großen Städten herausgegebenen Zeitungen konstant blieb beziehungsweise leicht anstieg, kam es zu einer wachsenden Streuung der Tagespresse, welche sich ihren Lesern immer weiter annäherte: 1900 wurden in sechs verschiedenen Städten Tageszeitungen herausgegeben, 1938 in zehn. Die regionale Presse tendierte dazu, zu einer Lokalpresse zu werden.

2. Als drei Lokalausgaben des Elsässer Boten im Jahr 1938 abgeschafft wurden, kehrten sich diese Tendenzen um. Erst die Politik der Nazis, die das Presseangebot auf drei offizielle Titel reduzierten (Strassburger Neueste Nachrichten, Colmarer Kurier und das Mülhauser Tagblatt), stellte jedoch einen fatalen Schlag für die elsässische Pressevielfalt dar, von dem sie sich auch nach dem Krieg nicht komplett erholte. Es bestand zwar zunächst bis ins Jahr 1960 ein gewisser Pluralismus fort, der aber in den folgenden Jahren immer weiter zurückging, bis schließlich Ende des 20. Jahrhunderts nur noch zwei Titel existierten, die Dernières Nouvelles d’Alsace (DNA) und L’Alsace.

Dabei stellt man fest, dass dieses Entwicklungsschema das gesamte Territorium betraf, ohne Ausnahme, einschließlich Straßburg, welches zwar nicht dem Verlust an Vielfalt in der ersten Phase unterlag, die zweite jedoch nicht besser überstand als die anderen Städte. Was im Gegensatz auffällt, ist die Homogenität der Entwicklungen über das gesamte Gebiet hinweg, aber auch das Gleichgewicht zwischen den beiden Departements bezüglich aller Daten, von der Anzahl der Titel bis zu der Zahl der herausgebenden Städte. Daran lässt sich ablesen, wie sehr die Koexistenz der beiden in Straßburg und Mülhausen herausgegebenen Zeitungen ein Produkt der Geschichte ist!

Quellen

  • LORENTZ (Claude), Presse alsacienne du XXe siècle : répertoire des journaux parus depuis 1918, Straßburg: Bibliothèque nationale universitaire de Strasbourg, 1997.

Übersetzung: Stefanie Feierabend

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